Das Shinai

 

 

 

Das Shinai ist eine dem Katana nachempfundene Sport- und Wettkampfwaffe. Es besteht aus vier Bambus- oder Carbonstreben, die von Sakigawa (Lederhülle an der Spitze), Nakayui (Lederband im oberen Drittel des Shinai), Tsukagawa (Lederhülle am Griff) und der Tsuru (Nylonschnur, die den Schwertrücken symbolisiert) zusammengehalten werden. Im Tsuka (Griff) befindet sich noch das Tomegana (Eisenplättchen), das an allen vier Take (Streben) befestigt ist und dadurch weitere Stabilität verleiht. Am oberen Ende des Tsuka befindet sich die Tsuba (Stichblatt), die vom Tsubadome fixiert wird (zu finden unter Sonstiges).

 

Das Monouchi ist der Teil des Shinais, in dem beim Schwung die meiste Energie sein sollte und mit dem ein gültiger Treffer gemacht werden kann.

Das Bokuto/Bokken

 

 

 

Das Bokuto oder Bokken ist ebenfalls dem Katana nachempfunden - im Gegensatz zum Shinai ist das auch klar erkennbar. Es besteht aus massivem Holz und wird im Kendo-Training für die Kata (Form-Training) verwendet.

Der Dogi

 

 

 

Der Dogi ist das Oberteil, das während des Kendo-Trainings getragen wird. Er wird nicht nur im Kendo, sondern in den meisten Budo-Kampfkünsten verwendet. Das Material kann sehr dick und schwer sein (für den Winter) oder aber auch extrem leicht (für den Sommer).

Der Hakama

 

 

 

Der Hakama ist ein traditionelles japanisches Kleidungsstück, am besten beschreibbar als Hosenrock. Er ist im Idealfall knöchellang, wodurch die Fußbewegungen (zum Angriff oder zur Verteidigung) des Kendokas schwerer zu erkennen sind.

 

 

Q: Warum sind Dogi, Hakama und auch die Rüstung in dieser blauen Farbe gehalten?

A: Weil sie traditionell mit Indigo gefärbt wurden, ein Stoff der aus der Indigo-Pflanze (oder aus Purpurschnecken) gewonnen wurde. Die Färbung stärkt das Gewebe und wirkt insektenabweisend. Indigo wird auch nachgesagt, das es blutstillend und geruchshemmend wirkt. Zusätzlich sind durch die dunkle Farbe Flecken (Blut, Schweiß, ...) gar nicht oder schwerer erkennbar.

 

 

Die Bogu

 

 

 

Die Bogu ist die Rüstung des Kendoka. Sie schützt ihn vor Verletzungen während des Trainings und ermöglicht es, Kendo als Vollkontaktsport auszuüben. Sie besteht aus Men, Kote, Do und Tare (auch das Zekken und das Tenugui, zu finden unter Sonstiges, gehören dazu).

Der Men

 

 

 

Der Men ist der Helm (eigentlich Flügelhelm), der während des Kendo-Trainings den Kopf schützt. Neben der Trefferfläche für seitliche und gerade Men-Schläge befindet sich hier auch die Trefferfläche für den Tsuki (den Stich zur Kehle), das sogenannte Tsuki-Tare. Die "Flügel" des Flügelhelms schützen vor abgerutschten Schlägen.

Er besteht aus dicht vernähtem, mehrlagigem Baumwollmaterial. Das Mengane (Gesichtsgitter) besteht aus einer Aluminium- oder Titanlegierung. Am Kopf befestigt wird der Men mit den Men-Himo (Men-Bändern), die am Mengane befestigt werden.

Die Kote

 

 

 

Die Kote (Schutzhandschuhe) schützen die Hände und einen Teil der Unterarme. Auch sie bestehen, in dem Bereich der die Unterarme schützt aus dicht vernähtem, mehrlagigem Baumwollmaterial. Im vorderen Bereich, der die Hände schützt, bestehen sie aus stark gepresster Baumwolle. Die Kote-Innenfläche besteht aus weichem Leder - damit wird ein guter, sicherer Halt beim Greifen des Shinais ermöglicht. Die Größe der Öffnung für die Unterarme kann durch die Kote-Himo (Kote-Bänder) individuell eingestellt werden, damit maximaler Schutz bei größtmöglicher Beweglichkeit der Handgelenke erreicht wird.

Der Do

 

 

 

Der Do schützt den Bauch- und Brustbereich des Kendoka. Er besteht aus zwei Teilen, dem Mune (oben) und dem Do-dai (unten). Das Mune schützt den Brustbereich vor Stößen und Schlägen und besteht aus einer inneren Fütterung aus Wolle oder ähnlichen Materialien und zwei Außenlagen aus Leder. Der Do-dai ist mit dem Mune vernäht und schützt den Bauchbereich. Heutige Do-dai sind oft aus Kunststoff oder Glasfaser hergestellt, Bambus gilt aber aufgrund seiner besseren schlagabsorbierenden Eigenschaften immer noch als geeigneteres Material (ist auch dementsprechend teurer). Am Körper befestigt wird der Do durch die Do-Himo (Do-Bänder), welche am Rücken überkreuzt an den Mune-Chichi-Kawa (die Lederschlaufen, die am Mune angebracht sind) und den Do-Chichi-Kawa (die Lederschlaufen, die am Do angebracht sind) befestigt werden.

Das Tare

 

 

 

Das Tare schützt Taille und Hüfte des Kendoka. Es besteht aus fünf Schutzlappen, die wiederum aus gepresstem und geschichtetem Baumwollmaterial bestehen. Es wird durch die Tare-Himo (Tare-Bänder) am Körper befestigt. Am zentralen Schutzlappen wird das Zekken (zu finden unter Sonstiges) angebracht.

Sonstiges

Tsuba und Tsuba-Dome

 

 

 

Die Tsuba (Stichblatt) und das Tsuba-Dome (Tsuba-Stopper) schützen die Hände vor schlechten oder verfehlten Kote-Schlägen und ermöglichen das sogenannte Tsuba-Zeriai (ähnlich einem Clinch). Aussehen und verwendetes Material kann sehr unterschiedlich sein. Es muss wie unten am Shinai oder am Bokuto befestigt werden.

Das Zekken

 

 

 

Das Zekken besteht, je nach Design aus unterschiedlichen Materialien. Es muss mindestens den Familiennamen enthalten, enthält aber meist auch das Vereinslogo oder den Namen des Vereins. Optional kann der Name auch mit japanischen Katakana oder Kanji geschrieben werden.

Das Tenugui

 

 

 

Das Tenugui ist ein dünnes Stofftuch das unter dem Men getragen wird, um Schweiß abzufangen und (möglicherweise) Men-Treffer zu dämpfen. Auch kann es für den korrekten Sitz des Men wichtig sein. Zusätzlich wird es gerne von Kendokas gesammelt und bei Turnieren oder Seminaren untereinander ausgetauscht.